10 Tipps für erfolgreiches Content Marketing mit Video.
Content Marketing erfreut sich grosser Beliebtheit. Viele Grossunternehmen haben damit einen Weg gefunden strategisch wichtige Themenfelder nachhaltig zu besetzen und Erlebniswelten rund um ihre Produkte aufzubauen.
Auch für KMU ist Content Marketing ein interessantes Instrument. Einige Content Marketing Start Ups haben es sogar geschafft, rund um ihren Content einen lukrativen Business Case aufzubauen. Filme und Animationen spielen dabei eine grosse Rolle; denn das bewegte Bild ist das mächtigste Instrument in der Content Marketing Toolbox. Aber: Es ist auch das zeitaufwändigste und teuerste Instrument.
1. Mehrwert = Glaubwürdigkeit
Der Nutzer von heute unterscheidet nicht mehr wie im TV-Zeitalter zwischen Werbung, Information und Unterhaltung. Viel wichtiger als diese Kategorien, sind heute Relevanz und Attraktivität. Video Content Marketing entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen der direkten Werbebotschaft und der unabhängigen journalistischen Wissensvermittlung. So lassen sich Kaufbereitschaft, Markentreue und ein nachhaltiger Dialog mit der Kundschaft etablieren. Je mehr Mehrwert für den Zuschauer erkennbar wird und je mehr inhaltliche Ausgewogenheit, desto mehr wird er den Absender als vertrauenswürdig einstufen und ihm auch künftig folgen. Über die Jahre kann so eine starke Bindung entstehen und eine grosse Community wachsen.
2. Auch Spontanität will geplant sein
Auch wenn Ihr Video Content ganz einfach produziert ist oder möglichst authentisch und spontan wirken soll, müssen Sie ihn vorher gut planen. Überlegen Sie sich, welche Ziele Sie erreichen und welche Themengebiete Sie besetzen wollen. Werden Sie sich über Rhythmus, Frequenzen, Aussagen und Zielgruppen Ihrer Video Marketing Kampagne klar. Denn auch wenn Sie nur ein Minimum an Qualität (Production Value) erreichen möchten, ist Video das aufwändigste Medium in Ihrem gesamten Content Marketing.
3. Relevanz macht Attraktivität
Ihr Video muss relevant sein für die Zielgruppe, damit es erfolgreich sein kann. Video Content wird nur konsumiert, wenn das Thema dem Zuschauer etwas bedeutet. Video Content muss aber auch per se attraktiv sein. Entweder durch attraktive Darsteller/Moderatoren, durch Charme und Humor, durch grosse Gefühle oder auch durch Schock-Elemente, Kontroversen, Unverfrorenheiten, Peinlichkeiten. Und natürlich müssen Sie sicherstellen, dass diese Stilmittel und die Aussagen in Ihrem Video zu Ihrer Marke passen.
4. Technische Qualität
Entscheidend ist nicht, wieviel technischen Aufwand Sie betreiben, sondern wieviel der Zuschauer davon wahrnimmt. Oder besser gesagt, wie wenig Qualität Sie sich erlauben können, bevor es dem Zuschauer negativ auffällt. Nachlässige technische Fehler sind Gift für die Zuschauer. Schwupps, klicken sie weg. Hallende Sprache durch schlechte oder falsche Mikrophone gehören in diese Kategorie, Rückkopplungen, Bildsprünge ebenso. Selbst bei schmalem Budget empfiehlt sich, durch richtige Anwendung der Technik eine einwandfreie Bild- und Tonspur aufzunehmen.
5. Visuelle Qualität und inhaltliche Tonalität
Musik, Geräusche, Sprecher, Text, Grafik/Animation, Realbild, etc. unterliegen zum grössten Teil der subjektiven Wahrnehmung. Es gibt viele Beispiele von erfolgreichem Video Content (vor allem von YouTubern), der mit einfachsten Mitteln realisiert wurde. Die Originalität und die Authentizität haben dort allfällige gestalterische Mängel wettgemacht und wurden «zum Stil erhoben». Das heisst auch: Die formale Qualität eines Videos und die Tonalität, die Sie treffen wollen, hängt zu einem grossen Teil von Ihrer «Attitude» ab (auch Unternehmenswerte und Corporate Design haben da ein Wörtchen mitzureden). Auf diesem Gebiet können Sie sich am besten von der Masse abheben und Ihren eigenen Stil prägen. Das kann – je nach Aufwand den Sie dafür betreiben möchten – einen grossen Teil Ihres Budgets verschlingen. Wägen Sie also gut ab, wie viel Ihnen die einzelnen Aspekte Wert sind.
6. Jede Abspielstation hat ihre Eigentheiten
Auf gewissen Plattformen werden die Videos automatisch ohne Ton abgespielt, bevor man sie klickt oder mit der Maus darüber fährt. Bei YouTube-InStream-Kampagnen hat man 5 Sekunden Zeit, bevor der Zuschauer das Video weg-klicken kann. Diese und andere Eigenheiten sollten Sie kennen, um daraus Ihre Schlüsse zu ziehen, wie Sie Ihr Video gestalten wollen.
7. Struktur, Storytelling, Dramaturgie
Dramaturgie stellt sicher, dass wir eine Geschichte optimal aufnehmen können und dass ihr Storytelling uns «packt». Jeder Film hat als Minimal-Struktur einen Anfang (Ausgangslage), eine Mitte (Argumente/Lösungsansätze) und einen Schluss (Fazit/Lösung). Aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge (die Eigenheiten der Abspielplattform kann es nötig machen, Ihre Struktur anders aufzubauen). Zur Dramaturgie gehört auch das Zusammenspiel von Bild und Ton. Stellen Sie sicher, dass die gesamte Dramaturgie Ihr Video möglichst spannend und attraktiv erscheinen lässt.
8. Wie lang soll es sein?
Internetvideos sind noch nicht so stark von Konventionen und Vorgaben geprägt, wie bspw. 30 Sekunden Werbespots. Um herauszufinden, wie lange Ihr Video idealerweise sein sollte, empfiehlt es sich folgende Aspekte zu berücksichtigen: Zeitbudget des Empfängers im Konsum-Moment; Informationstiefe und ‑menge, die Sie vermitteln wollen; Charakter des Inhaltes (Aktuelle Infos sollten bspw. tendenziell kürzer sein als umfangreiche Hintergrundberichte). Die unumstösslich wichtigste Regel aber ist: Langweilen Sie nie Ihre Zuschauer, es sei denn Sie möchten, dass diese weg-klicken.
9. Videos nach Zielen kategorisieren
Ihr Video wird wenig attraktiv herauskommen, wenn Sie damit zu viele Ziele verfolgen. Es ist verständlich, dass Sie Aufmerksamkeit erzielen UND Interesse für Sie und Ihr Produkt (oder Unternehmen oder Anliegen) generieren UND Vertrauen UND eine positive Einstellung erreichen UND potentielle Kunden zum Kauf anregen möchten. Doch das ist eindeutig zu viel. Einerseits, weil viele Inhalte nur schwer aufzunehmen und zu verarbeiten sind und andererseits, weil sich Vertrauen nicht sofort aufbauen lässt. Realisieren Sie verschiedene Clips für Aufmerksamkeit, inhaltliche Vertiefung und «Fan-Werdung». Die Betreiber von YouTube kommunizieren in diesem Zusammenhang drei Kategorien: «Hero» (aufmerksamkeitsstark), «How» (inhaltsstark) und «Hub» (nachhaltiges «Communitiy-Building»). Auf Sales Botschaften sollten Sie in diesen drei Kategorien verzichten. Für dieses Ziel sind beispielsweise Video Sales Funnels besser geeignet.
10. Mögen und teilen
Achten Sie darauf, dass Ihre Videos like- und share-bar sind. Befreien Sie Sprache und Bildsprache soweit wie möglich von Fachausdrücken und Insiderwissen. Aber nicht so sehr, dass es der Zielgruppe zu banal wird. Verwenden Sie beliebte und bekannte Figuren, Aspekte, Themengebiete um Beispiele bildhaft zu vermitteln. Beachten Sie: Menschen mögen Menschen. Wenn Leute aus der Zielgruppe, Promis oder Opinion Leaders selbst im Video vorkommen, werden sie Ihr Video eher mit ihrer Communitiy verlinken und zur Weiterverbreitung beitragen.