3 Tipps für eine bessere Wirksamkeit Ihrer digitalen Bewegtbild-Kampagne.
Holen Sie mehr Impact aus Ihrer Bewegtbild-Kampagne heraus. Wer ein paar wenige Grundsätze beherzigt, erhält mehr Leistung pro eingesetztem Werbefranken und stärkt seine Marke nachhaltig.
Während der klassische 30 Sekunden Werbespot im linearen Fernsehen schon vielfach totgeschrieben wurde, hält er sich in den Statistiken der jährlichen Werbeausgaben noch immer einigermassen stabil. Doch der Trend zeigt ganz deutlich in Richtung Internet. So umfasst die Mediaplanung fast jeder TV-Kampagne seit Längerem auch Facebook, YouTube oder die Web-Werbeformen der grossen Werbevermarkter und Publikumsmedien. Allzu oft jedoch werden auf diesen Plattformen einfach die 30 Sekunden Spots der TV-Kampagne oder allenfalls Kurzfassungen davon eingesetzt. Damit wird Wirkung verschenkt. Hier erfahren Sie, wie Sie das ändern und mehr aus Ihrer Bewegtbild-Kampagne herausholen können.
Wo ist der verschenkte Impact versteckt?
Im Gegensatz zu vielen Online-Werbeformen, ist lineares Fernsehen ein fast reines «Lean-Back-Medium». Das heisst der TV-Konsument hat Zeit, will sich unterhalten lassen und sich dabei zurücklehnen. Bei «Lean-Forward-Medien» suchen die User dahingegen aktiv nach Inhalten, meist Informationen oder unterhaltendem «Kurzfutter». Die psychologische Ausgangslage ist also jeweils eine ganz andere, was in der Spotlänge, ‑dramaturgie und ‑gestaltung berücksichtigt werden sollte. Und um es noch etwas interessanter zu machen: Heute erfolgt der Medienkonsum nicht vorwiegend im Wohnzimmer, sondern viel fragmentierter – in der Bahn, am Arbeitsplatz, im Bistro. Auf einem Smartphone, Tablet, Laptop, PC oder Fernseher.
Umfeld, Wirkungsweise und Ausspielung von klassischen Werbespots auf TV-Sendern, haben sich in den letzten 20 Jahren zwar weiterentwickelt, aber nicht grundlegend verändert. Meist wird ein TV-Werbespot zusammen mit anderen Werbespots in einem Spotblock vor oder während einer bestimmten Sendung geschaltet. Meist sind die Spots um die 30 Sekunden lang und die Mediaplanung richtet sich grösstenteils nach Reichweite und Affinität der Sender- und Sendungszielgruppe zum Produkt. Online-Werbeformen werden aber weit unterschiedlicher platziert. Da gibt es In-Pages, In-Posts, In-Streams, Pre-Rolls, Pop-Ups, und wie sie alle sonst noch heissen. Unterschiedlich sind auch die technischen Voraussetzungen. Je nachdem werden Spots erst laut geschaltet wenn man darüber fährt oder draufklickt. Mal laufen sie automatisch ab, mal muss man sie einstarten. Meist haben sie eine Interaktionsmöglichkeit auf dem Spotfenster, im Spot drin oder im Umfeld implementiert. All dies kann in der Kreation berücksichtigt werden.
Klassische Werbespots bedienen meist Reichweiten- und Bekannheitsziele. Mit den Online-Werbeformen können aber vielfältigere, differenziertere und konkretere Ziele verfolgt werden. Und das innerhalb der gleichen Kampagne. Entscheidend ist, dass das Erreichen dieser Ziele fortlaufend gemessen und während der laufenden Kampagne optimiert werden kann. Diese Option wird allerdings meist nur im Media-Plan statt auch in der Kreation genutzt.
Fazit: Es gibt verstecktes Optimierungspotential
Wie nutze ich dieses Wissen für einen besseren Impact? Hier 3 Tipps:
1. Bei der Medienauswahl sollte nicht alles nur mit der Brille des Mediaplaners betrachtet werden. Jeder gute Werber weiss: Media und Kreation gehören zusammen. Bevor man sich also für Medium und Ausstrahlungsform entscheidet, sollten einerseits die Eigenheiten von beiden studiert und andererseits überlegt werden, wie man sich diese Eigenheiten zunutze machen kann.
2. Auf Basis der Kampagnen-Botschaft und den vorhandenen TV-Spots, können Spezialversionen realisiert werden, die in Nebenbotschaft, Dramaturgie, Länge und Aufbau von der TV-Kampagne abweichen. Ein paar Beispiele: Für vorgeschaltete Spots bei YouTube Filmen, sollte man den Suchbegriff oder das Suchthema am Spotanfang mit einbauen, den Absender und den Benefit in den ersten 5 Sekunden kommunizieren und so die Dramaturgie herkömmlicher Werbespots quasi «von hinten aufzäumen»; Für In-Stream- oder In-Post-Spots sollten die ersten Sekunden auch ohne Ton verständlich sein (Typoeinblender), weil bei vielen Medien der Ton erst vom User angestellt werden muss; Bei In-Post-Werbeformen bei denen das Umfeld thematisch deckungsgleich mit dem produzierten Spot ist, bspw. Native-Ads, kann der Werbefilm durchaus lang und klassisch aufgebaut sein, da hier die Affinität des Konsumenten zum Thema eine höhere Aufmerksamkeit gewährleistet.
3. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, denkt seine Kampagne nicht rein klassisch an und versucht dann alle möglichen Kanäle und Medien konvergent zu bespielen, sondern implementiert eine iterative Weiterentwicklung der Kampagne. Wenn genügend Basismaterial gedreht wurde, lassen sich kurzfristig zusätzliche oder alternative Spotvarianten realisieren und einsetzen.
Natürlich kann das «Runterdeklinieren» einer Kampagne auf jeden einzelnen Einsatz nicht ad absurdum geführt werden. Aber mit einer guten Mischung aus Fokussierung (Werbeformen und Medien) und der Anpassung der Kreation, kann man einiges bewirken. Als Beispiel sei hier die «Grow-Up» Kampagne von Mercedes genannt, die mit «Slice of Life» Motiven meisterhaft auf der Klaviatur der verschiedensten Ausstrahlungsformen und Werbezielsetzungen spielt. Zugegebenermassen mit einem grossen Budget für ein grosses Zielgebiet. Aber das geht auch mit weniger Geld für ein kleines Land wie bspw. die Schweiz.